Silvesterlauf 2022 bei Traumverhältnissen und mit viel Prominenz

Es war der verdiente Lohn für das Silvesterlauf-OK, nach zwei pandemiebedingten Problemjahren, am 11. Dezember den Läuferinnen und Läufern einen Traum-Anlass bieten zu können.

Noch am Samstag waren die Aussichten düster gewesen. Ausgerechnet auf das Silvesterlauf-Wochenende hin hatte es bis in die tiefen Lagen zu schneien begonnen, und es zeigten sich die unerwünschten Schnee- und Eisresten auf den Strassen und Trottoirs der Stadt Zürich. Für einen Strassenlauf mit rund 17’000 Läuferinnen und Läufer waren das keine guten Voraussetzungen. Aber in der Nacht auf den Sonntag kam die Wende, und die Temperaturen stiegen am Morgen über die Nullgradgrenze. Dazu zeigte sich die Sonne vorerst durch einen milchigen Schleier und später dann in ganzer Pracht. Und weil das Strassenbauamt der Stadt Zürich beim Reinigen und Salzstreuen ganze Arbeit ablieferte, waren die Verhältnisse auf der Laufstrecke in der Innenstadt fast perfekt, und die Teilnehmer/innen aller Altersklassen waren des Lobes voll über die geleistete Arbeit. Trotz den auch an der Sonne immer noch winterlich kalten Temperaturen durfte man tatsächlich von Traumverhältnissen bei diesem 46. Zürcher Silvesterlauf sprechen.

Von den total 33 verschiedenen Kategorien beanspruchten natürlich die Elite-Rennen die grösste Aufmerksamkeit, wobei bei den Männern der schon in der internationalen Bahnsaison positiv aufgefallene Süd-Sudanese Dominic Lobalu, der seit drei Jahren in der Schweiz lebt, die starke Gegnerschaft geradezu in «Grund und Boden» lief und das Rennen mit über 20 Sekunden Vorsprung gewann. Auf Rang drei klassierte sich der Berner Luca Noti als bester Schweizer, knapp vor dem für den LAC TVU laufenden Seare Weldezghi. Spannender war das Rennen der Frauen, wo sich die Vorjahressiegerin Helen Bekele (Stade Genève) der Aethiopierin Kasanesh Baze nur um 4 Zehntelsekunden geschlagen geben musste.

Nach den Eliterennen zog auch die Kategorie «Duo» (ehemals Paar-Lauf) viel Aufmerksamkeit auf sich, denn hier trifft man viele prominente Starter/innen aus Politik und Wirtschaft oder ehemalige Spitzensportler/innen aus vielen Bereichen an.

Danach gehörte dann die Strasse den grossen Startfeldern, wo der Reiz des Mitmachens nicht zuletzt im Kampf gegen sich selbst liegt. Dabei ist dann die gute Stimmung meistens bei den Teilnehmenden noch deutlich höher als bei den Zuschauenden… 
Dank der perfekten Organisation in Vorbereitung und Durchführung durch Corsin Caluori und sein OK-Team ging der diesjährige Zürcher Silvesterlauf einmal mehr praktisch reibungslos über die Bühne und hinterliess allenthalben gute Gefühle und natürlich den Gedanken: «Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei!» Das sind die besten Voraussetzungen dafür, dass die Teilnehmerzahlen in den kommenden Jahren bald wieder die «Vor-Pandemie-Marke» von 20’000 erreichen sollten.

Am sogenannten «VIP-Apéro» lässt sich der gute Ruf einer Veranstaltung ebenfalls ablesen, und auch in diesem Bereich ist der Zürcher Silvesterlauf «en vogue». Politiker aus der nationalen, kantonalen und städtischen Ebene sind hier jeweils in grosser Zahl vertreten, und die Begrüssungsformel von Stefan Mühlemann, dem Präsidenten des Vereins Zürcher Silvesterlauf, mit «Damen und Herren Nationalräte, Regierungs-, Kantons-, Stadt- und Gemeinderätinnen, Vertretungen der Sponsoren und Helfer, liebe Gäste!» machte schon fast die halbe Ansprache aus… Mühlemann hatte in diesem Jahr einen ganz speziellen Bezug zu seinem SILA, denn vor genau vierzig Jahren hatte er als neunjähriger Knirps seinen ersten Silvesterlauf bestritten und dabei Freude am Laufen bekommen. Dadurch kam er auch zum TVU, wo er sich im LAC als Mittelstreckler und Steepleläufer einen Namen machte. 40 Jahre später konnte er den VIP-Gästen eine ganze Reihe von Erfolgsmeldungen vorlegen. So hat sich der Zürcher SILA, zusammen mit der Genfer «Escalade» am schnellsten von den Pandemiefolgen erholt und die Teilnahmezahlen schon wieder um rund 3000 Personen gesteigert. 

Aber auch neue Sponsoren konnten während den vergangenen zwei Jahren gewonnen werden, was sicher in diesen unsicheren Zeiten kein Selbstverständlichkeit war. Und zusammen mit OK-Chef Corsin Caluori freute sich Mühlemann, dass das seit 2019 wirkende OK nun erstmals wieder ohne einschneidende Beschränkungen arbeiten, und damit die ganze Breite seiner Fähigkeiten ausnützen konnte.

 

Regierungsrat Mario Fehr begrüsste die Gäste gewohnt humorvoll, lobte die hervorragende Organisationsarbeit und freute sich vor allem an der Anwesenheit von Nationalrat Matthias Aebischer, der als OK-Chef des GP von Bern eben auch in Zürich noch etwas abschauen könne…

Zusammen mit seiner Partnerin Tiana Moser, ebenfalls Nationalrätin, bildete Aebischer wohl die «Glamour-Spitze» unter den diesjährigen VIPs, wobei sich Aebischer als ehemaliger Radio-Sportreporter und Leichtathletik-Fachmann durchaus auf sicherem Grund bewegte. Zusammen beteiligte sich das Duo Moser / Aebischer nach dem Apéro auch noch am Lauf in der Kategorie «Duo», wobei dort für die beiden Politgrössen die Freude am Laufen deutlich den Vorrang vor dem Erfolgszwang hatte.

Natürlich war fast der ganze Vorstand des Vereins Zürcher Silvesterlauf TVU beim VIP-Apéro ebenfalls vertreten. Es muss ja schliesslich der Kontakt zu den wichtigen Unterstützerinnen und Sponsoren des Anlasses ständig gehalten und erneuert werden. Auf dem Bild sind von links nach rechts zu sehen:
Frank Kockelkorn, Michael Wiederkehr, Simone Hofer Frei, Michi Bruggmann und Präsident Stefan Mühlemann. (Arni Douw war am Vorbereiten der Siegerehrungen…)

Am Abend war dann wie üblich der Rahmen für das Publikum und darunter vor allem für die Fotografen mit dem Lichtermeer in der Innenstadt und den von traditionell bis skurril verkleideten Läuferinnen und Läufern der Stimmungshöhepunkt. Damit wurde auch nach dem zweijährigen Stimmungstief der Pandemiejahre der Weg zurück zum grossartigen Volkslauf problemlos geschafft, und der Weg bis 2026 zur 50. Auflage des Zürcher SILA dürfte weiterhin von Erfolg begleitet sein.

Die Daten für die nächsten vier Läufe sind bereits bekannt: 10.12.2023,15.12.2024, 14.12.2025 und 13.12.2026, so dass die Agenden bereits heute bestückt werden können.

Fazit: Der Zürcher Silvesterlauf lebt auf sehr hohem Niveau erfolgreich weiter!

Peter Tobler

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